Bild: Peter Knoll
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Fr, 22.11.2019
19:00
Nominierungsversammlung

König Kunde

Mit Irmgard Friedberger als Bürgermeister-Kandidatin an der Spitze wollen die Freien Wähler die Marktgemeinde zukunftsfähig gestalten. „Mit Herzblut und Sachverstand“ in die Zukunft.

 

„Geht nicht, können wir nicht – das will ich nicht mehr hören! Machen wir, versuchen wir – das ist die Zukunft!“, mit dieser Ansage setzte Irmgard Friedberger am 22.11.2019 ein Ausrufezeichen.

 

In der Dorfstubn in Ettling nominierten die Freien Wähler Wallersdorf an diesem Tag sowohl den Bürgermeisterkandidat, als auch die Marktratsliste.

Eine bodenständige, zukunftsorientierte Politik, die umsetzbare Lösungen bietet – das war die unterschwellige Botschaft des Abends.

Die Vorsitzende der Kreisvereinigung Freie Wähler, Manuela Wälischmiller, schlug Friedberger als Bürgermeisterkandidatin vor. „Ich kenne und schätze Irmgard Friedberger als Schatzmeisterin der Kreisvereinigung. Ich habe sie als sehr kompetent, leistungsfähig und auch durchsetzungsstark erlebt. Sie hat ein starkes Rückgrat, auf sie ist 100-prozentig Verlass.“

Die Steuerberaterin aus Wallersdorf stellte in ihrer kämpferischen Nominierungsrede soziale, ökologische und wirtschaftliche Schwerpunkte vor, um die sie sich als Bürgermeister ab 2020 kümmern will. Beispielsweise will sie erreichen, dass eine gemeindliche Wohnanlage älteren Mitbürgern ein selbstbestimmtes Leben in ihrer Heimatgemeinde „zu fairen Preisen“ möglich wird. Jungen Familien sagte Friedberger stärkere Unterstützung zu. Sie zeigte sich ebenfalls offen für zusätzliche, bedarfsgerechte Angebote an Jugendliche. Als Möglichkeit nannte sie hier ein selbst verwaltetes Jugendcafé.

Eine Vorreiterrolle will die frisch nominierte Bürgermeister-Kandidatin bei der Nachhaltigkeit einnehmen. Bei der Energiewende, der Verkehrspolitik (Gemeindebus) und dem Umgang mit natürlichen Ressourcen besteht noch ordentlich Luft nach oben.

 

Eine breitere Gewerbepolitik…

…will die Unternehmerin für Wallersdorf und die Ortsteile. „Die Automobilindustrie und deren Zulieferer sind ein Segen für unsere Region. Das soll auch bitte so bleiben.“ Doch eine breitere Aufstellung mit Gewerben vor allem aus dem IT- und Gesundheitssektor wäre wünschenswert.

Die Gemeinde sei momentan in einer guten Position, doch um das zu erhalten müsse man weiterdenken und vorausschauend agieren.

Friedberger forderte daher, ansässige Handwerksbetriebe und kleine Unternehmen besser mit den Schulen zu vernetzen und sowohl Schülern, als auch Eltern die oft noch unbekannten Möglichkeiten einer Ausbildung vor Ort zu zeigen.

Zu ihren Zielen zählte die Steuerberaterin, die die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Marktgemeindeverwaltung von Wallersdorf nachdrücklich lobte, eine „kundenorientierte Einstellung“ der Verwaltung: „Für mich sind unsere rund 7000 Einwohner Kunden – und wir Steuerberater wissen: Der Kunde ist König.“

Um den Kunden oder Einwohnern das Beste bieten zu können, braucht es für die Gemeinde mehr Handlungsspielraum. Dies will Friedberger über ein Kommunalunternehmen erreichen. Gemeint ist damit ein kleines Unternehmen in Hand der Gemeinde. Dadurch wird es dem Markt möglich, beispielsweise bei Bauunternehmen in Nachverhandlungen zu treten und auch verstärkt regionale Unternehmen zu beauftragen.

 

Nach der Bürgermeisterkandidatin, die auch die Liste der Freien Wähler anführt, stellten sich die Marktgemeinderatskandidaten mit ihren politischen Schwerpunkten vor. Auch diese wurden einstimmig so nominiert.

Auf Irmgard Friedberger folgt ihr Marktgemeinderatskollege Elmar Frischhut, der sich vor allem um Verkehrspolitik und die kleineren Ortsteile kümmern will.

Die Liste stellt einen guten Querschnitt der arbeitenden Bevölkerung dar. Unter ihnen befinden sich, Akademiker, zwei Landwirte und viele Handwerker – sieben davon mit Meistertitel.

Alle Altersschichten sind auf der Liste gut vertreten: Sechs der Marktgemeinderäte in spe sind wie die 21-jährige Studentin Christina Weig unter 40, der älteste Bewerber ist der Dipl.-Ing. Alfred Schafaczek (66). Bei dieser Zusammensetzung wenig überraschend ist der eher bodenständige Grund-Konsens: mit Herz und Verstand pragmatische Lösungen für Wallersdorf finden, die auch funktionieren.